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  09.11.2023 - [DE] Eine letzte Runde mit Alex  



Im September hatte ich mit meinem Vater bereits eine Runde mit dem alex mehr oder weniger zum Abschied des Einsatzes zwischen Hof und Schwandorf gedreht. Damals hatten wir den Zug von Hof bis Landshut und nicht bis zum Endbahnhof München genutzt. Da mein Überstundenkonto erleichtert werden wollte und das vorhandene Deutschlandticket auch mal wieder etwas mehr, als nur den Weg zur Arbeit erleben sollte und zudem das Wetter für diesen Novembertag sehr positiv gemeldet wurde, entschied ich ganz spontan, statt mich auf Arbeit an den Schreibtisch, in den komfortabelsten Nahverkehrszug Deutschlands zu setzen.

Ich wollte noch einmal von Hof nach München und anschließend direkt wieder zurückfahren. Dabei sollte die Fahrt im alex nach Fahrplan fast genau zwischen Sonnenaufgang (07:16 Uhr) und Sonnenuntergang (16:36 Uhr) passen, so dass nur die An- und Abreise von Chemnitz nach Hof im Dunkeln erfolgten sollte.

Mein Wecker klingelte 5 Uhr und nach einem kurzen Frühstück machte ich mich mit dem Auto auf den Weg nach Chemnitz-Siegmar. Durch die Sperrung des Chemnitzer Bahnbogens begannen die Züge in Richtung Westen weiterhin hier. Da angekommen wurde gerade der RE 69902 nach Hof am Bahnsteig bereitgestellt.


Dies war für drei Monate für alle ankommenden Reisenden aus Westen das Tor zur drittgrößten Stadt Sachsens. Nicht gerade einladend….


MRB 1440 206 stand als RE 69902 am Bahnsteig 2 zur Fahrt nach Hof Hbf bereit.

Pünktlich 05:57 Uhr setzte sich der Zug für seine 137 Kilometer lange Reise in Bewegung. Die Auslastung während der Fahrt war überschaubar, die Atmosphäre
am Morgen sehr entspannt und ruhig. Ab Reichenbach wurde es langsam hell vor dem Fenster und pünktlich 07:32 Uhr erreichte ich Hof Hbf. Die aufgehende
Sonne hatte es gerade über die Bäume geschafft und spendierte meinem nächsten Zug ihre ersten Strahlen.


DLB 223 069 stand mit dem ALX 78962 nach München Hbf in Hof bereit.

Der Zugkomposition, gezogen von 223 069, bot keine Überraschungen und war wie seit 2017 üblich aus einem DBpz, einem Bomdz und einem Abvmz gebildet. Im mittleren Bomdz (D-DLB 56 80 21-95 238-3, Halberstadt 1991) fand ich kurz vor der Abfahrt noch ein freies Abteil, welches ich, sehr zu meiner Freude, die komplette Fahrt für mich allein hatte. Der Wagen ging 1991 als einer von 112 Wagen für den InterCity-Verkehr bei der DR in Betrieb und kam 2003 zum „alten“ alex.




Mein Abteil im Bomdz (D-DLB 56 80 21-95 238-3). Links die Überbleibsel des einstigen Kindersitzes.


Die Sonne war auch rechtzeitig zur Stelle, es sollte vor allem im Süden ein schöner Herbsttag werden.

Pünktlich 07:39 Uhr setzte sich der Zug für seine geplante 318 Kilometer lange Reise in Bewegung. Die Auslastung während der Fahrt war an einem Donnerstag
im November überschaubar. Es gab genug Platz für die Reisenden. In meinem Wagen hatte fast jeder ein Abteil für sich allein.


Pünktlich 07:39 Uhr verließ ich Hof Hbf.


Bis Oberkotzau fuhren wir parallel mit 650 721 als ag 84401 nach Selb Stadt.


Am Einfahrtssignal von Reuth(b Erbendorf) kam der Zug kurz zum Stehen.


Im Tal der Waldnaab waren die Wiesen noch mit Frühreif überzogen.

Mit 4 Minuten Verspätungen erreichte der Zug 09:10 Uhr Schwandorf. Hier erfolgte die Vereinigung mit dem ALX 362 aus Praha hl.n.. Wegen der eingeführten Grenzkontrollen wurde dieser Zug in Furth im Wald aufgehalten. Für uns blieb erst einmal nur warten übrig. Wir wurden einen Kilometer aus dem Bahnhof in den Anschluss zur Länderbahnwerkstatt gezogen und verbrachten dort weitere Zeit. Mit 28 Minuten Verspätung kam dann DLB 223 061 mit dem ALX 362 angefahren.


DLB 223 061 hatte mit dem ALX 362 aus Praha endlich Schwandorf erreicht.

Als der Zug uns passiert hatte, wurden wir wieder zurück in den Bahnhof an den Zugschluss des ALX 362 gedrückt.
Mit mittlerweile 30 Minuten Verspätung verließen wir 09:47 Uhr vereinigt Schwandorf in Richtung Regensburg.


Der Zug wurde zurück in den Bahnhof an den ALX 362 gedrückt.

Beim zwischenzeitlichen Blick in das elektronische Fahrplanauskunftssystem machte ich dann erst einmal große Augen. Zwischen Freising und München gab es eine Störung mit nur noch eingleisigen Betrieb und zu erwartender zusätzlicher Verspätung. Da wir mittlerweile schon ordentlich von dieser hatten, wurde aus diesem Grund wahrscheinlich beschlossen, den Zug in Landshut enden zu lassen. Ich hatte mich erst einmal satt, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. War ich doch Ende September bei der Rundfahrt mit meinem Vater auch nur bis Landshut mit dem alex gekommen. Trostpflaster war, dass ich weiterhin das Abteil für mich allein hatte.

Wir erreichten Regensburg Hbf. Hier übernahm DLB 183 003 den Zug. Wir verließen Regensburg 10:23 Uhr mit weiterhin 30 Minuten Verspätung.


Ankunft in Regensburg. DLB 183 003 stand bereit, den Zug zu übernehmen.


Im Vorfeld des Regensburger Hauptbahnhofes wartete DLB 223 068 auf die nächste Leistung nach Hof.


Blick auf den Ort Scheuer mit dem Bayerischen Wald im Hintergrund.


In Köfering kam DLB 183 004 mit dem verspäteten ALX 79855 / 355 entgegen.

Wahrscheinlich fuhren wir hinter dem langsameren RE 57915 her, denn wir kamen immer wieder zum Stehen und sammelten weitere Verspätungsminuten.


So lässt es sich reisen… .


DLB 183 003 fuhr mit dem vorderen Bügel am Draht.

Mit insgesamt 43 Minuten Verspätung erreichte der Zug nach 241 Kilometern 11:14 Uhr Landshut (Bay) Hbf. Ich hatte gehofft, da die Strecke nach München mittlerweile wieder zweigleisig befahrbar war, dass der Zug doch zu seinem Zielbahnhof weiterfahren würde. Leider war dies nicht so, wir durften alle Aussteigen.


DLB 183 003 hatte mit ALX 79862 / 362 Landshut (Bay) Hbf erreicht. Das Personal begann mit den Vorbereitungen zum umrangieren des Zuges.


Mit diesem Abvmz (D-DLB 56 80 39-95 528-7, Bautzen 1991) hatte ich eigentlich geplant, wieder nach Hof zurück zu fahren.

Ich beschloss, einen Zug eher als geplant den Rückweg anzutreten. Dies hatte zumindest den Vorteil, dass ich Chemnitz noch im hellen wieder erreichen würde. Lange musste ich auch nicht warten, denn 11:35 Uhr kam DLB 183 005 mit dem ALX 79857 / 357 nach Hof Hbf und Praha hl.n. eingefahren.


Einfahrt von DLB 183 005 mit dem ALX 79857 / 357 in Landshut (Bay) Hbf.

Im letzten Wagen des Hofer Zugteil, einem Abvmz (D-DLB 56 80 39-90 505-0, Bautzen 1991) fand ich einen Fensterplatz.
Ich teilte mir das Abteil mit zwei Herren, wovon einer in Regensburg ausstieg aber niemand neues hinzukam.

Mit 8 Minuten Verspätung erfolgte 11:37 Uhr die Abfahrt. Ich hoffte, dass der Zug noch etwas Verspätung abbauen würde, denn der Übergang in Hof war knapp.


Ankunft in Regensburg.


DLB 223 069 stand bereit, den Zug ab Regensburg zu übernehmen.

In Regensburg Hbf erfolgte der planmäßige Fahrtrichtungs- und Lokwechsel. Ab hier übernahm DLB 223 069 den Zug.


DLB 223 081 hatte den ebenfalls verspäteten ALX 79860 / 360 nach Regensburg gebracht. Ab hier übernahm DLB 183 004 diesen Zug.

Der Zug verließ Regensburg 12:24 Uhr mit mittlerweile 10 Minuten Verspätung. In Schwandorf wurde der Prager Zugteil abgekuppelt.


Hinter dem Bahnhof Schwandorf überquert die Strecke die Naab.

In Weiden wurde der Mitreisende in meinem Abteil ausgetauscht und ab Marktredwitz hatte ich auf den letzten Kilometern das Abteil wieder für mich allein.




Das Hofer Einfahrtssignal war erreicht.

Der Zug konnte tatsächlich etwas Verspätung abbauen, so dass wir Hof Hbf 14:23 Uhr mit noch 3 Minuten Verspätung erreichten.
Wir kamen direkt hinter dem RE 69923 nach Zwickau (Sachs) Hbf zum stehen.


Die letzten Meter im alex. Am Bahnsteig stand mit MRB 1440 211 der Anschluss nach Chemnitz bereit.


Für den Umstieg in Richtung Sachsen war nur ein kurzer Fußweg nötig.


DLB 223 069 hatte mit dem ALX 79857 Hof Hbf erreicht.

Ich setzte meine Fahrt direkt 14:27 Uhr mit MRB 1440 211 als RE 69923 nach Zwickau (Sachs) Hbf fort. Der Zug war pünktlich unterwegs und erreichte Zwickau Hbf 15:31 Uhr. Auf Grund von Personalmangel wurde hier ohne Umsteigen aus dem Zug die RB 74093 nach Chemnitz Siegmar, welche den Bahnhof 15:39 Uhr wieder verließ. Mit 2 Minuten Verspätung war ich 16:17 Uhr nach 756 Kilometern wieder am Ausgangsort meines kleinen Ausfluges in Chemnitz-Siegmar angelangt.



 

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© 2025, Stefan Fritzsch